Schlagworte im Rechtsextremismus:
Arbeitsscheu
Als “arbeitsscheu” werden im Tagesgespräch oft
Menschen diffamiert, die als Arbeitslose oder
Sozialhilfeempfänger ohne eigenes Verschulden nicht am
Erwerbsleben teilnehmen können. Der Vorwurf der Arbeitsscheu
diente in der NS-Zeit als Bestandteil der Sammelbezeichnung
“Asoziale” zur Charakterisierung von bestimmten Angehörigen der
sozialen Unterschichten (wie beispielsweise Bettler,
Prostituierte, Obdachlose, Trinker, Drogenabhängige,
Nichtangepasste, Aussteiger), die meist keiner geregelten
Beschäftigung nachgingen...
Sammelband zur Beschneidungs-Debatte:
Das
Zeichen des Bundes in der Kritik
Bleibt zu hoffen, dass der Band seinen Lesern
Einsichten bringt, wie die Herausgeber anmerken, "die das Kölner
Urteil zur Fußnote der Rechtsgeschichte werden lassen". Wer sich
mit dem Thema ernsthaft und vorurteilsfrei auseinandersetzen
will, findet hier in jedem Fall äußerst lesenswerte und
reflektierte Beiträge...
Köln:
Bilz-Preis für Recherche International
Ausgezeichnet wurden sie vor allem für ihre
wegweisende Arbeiten zum Thema "Die Ditte Welt im Zweiten
Weltkrieg". Die Preisverleihung erfolgte in den Räumen des
Kölner EL DE Hauses, Laudator war der Kölner Schriftsteller und
Journalist Peter Finkelgruen...
Deutsche Vision von Multi-Kulti:
Juden veredeln
Juden veredeln ist derzeit sehr trendy in
Deutschland. Sei es durch ein Gerichtsurteil in Köln, durch
„Fachbeiträge“ engagierter Pimmelschützer oder durch
Jambus-tötende Blog-Gedichte nach dem Motto „Gemma Juden
veredeln im Netz“…
NPD-Verbotsverfahren:
Dafür und Dagegen
Die Bundesländer unternehmen einen
neuen Versuch, die NPD zu verbieten. Die Innenminister
entschieden sich auf ihrer Konferenz in der vorigen Woche
einstimmig dafür, einen entsprechenden Antrag gegen die
rechtsextreme Partei zu stellen. Die Bundesregierung präsentiert
sich hingegen zögerlich und warnt vor einem möglichen Scheitern…
Charlotte Knobloch:
Stolpersteine, Synagogen und Sommermärchen
Als Vorsitzende des Zentralrats der Juden in
Deutschland war Charlotte Knobloch die erste Frau in diesem Amt
und die letzte Holocaust-Überlebende in dieser Funktion. Von den
geschätzt mehr als 200.000 Juden in Deutschland repräsentiert
Charlotte Knobloch rund 100.000 Mitglieder. Diese sind in
bundesweit rund 100 Mitgliedsgemeinden organisiert…
Graumann:
Höchste Zeit für das NPD-Verbot
"Ich begrüße die Empfehlung der
Innenminister ausdrücklich. Es wird höchste Zeit, dass dem
unsäglichen Treiben der NPD ein Ende gesetzt wird. Für jeden
überzeugten Demokraten ist es einfach unerträglich, dass
Rechtsextremisten Steuermittel erhalten, um ihr braunes Gift zu
verbreiten. Ein Verbot der NPD kann diesen Zustand endlich
beenden. Ich hoffe nun sehr, dass sich auch Bundestag und
Bundesregierung der Entscheidung der Länder anschließen"...
Ein Aachener Mathematikprofessor erleidet die
NS-Diktatur:
Viel Sterne auf der Nachtegaalstraat
Ein Buch über Otto Blumenthal...
Neonazis triumphieren:
Hoyerswerda ist ihre Stadt
Es klingt unglaublich und ist doch schreckliche
Wahrheit: Die sächsische Kreisstadt Hoyerswerda ist unter der
Knute von Neonazis. Auch wenn Politiker und Polizisten es
bestreiten – die nackten Fakten sind eindeutig…
München:
Israel - wir stehen an Deiner Seite
Solidaritätskundgebung am Sonntag, den 25.
November um 18.00h am Jakobsplatz in München...
Bilder aus Berlin:
Israelsolidaritäts-Kundgebung
Bei einer Kundgebung am Sonntagmittag
(18.11.) kamen etwa 500 Menschen zum Joachimstaler Platz, um
ihre Solidarität mit Israel zu demonstrieren. Israel brauche und
verdiene diese Solidarität, sagte Stephan Kramer,
Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, in
seinem Redebeitrag…
Film-Tipp:
Nach dem Brand
Wie lebt eine Familie damit, dass durch einen
Brandanschlag von Neonazis drei ihrer Angehörigen ermordet
wurden? Wie lebt der Bruder weiter, der mit sieben Jahren
miterleben musste, wie seine Schwester, seine Cousine, seine Oma
erstickten? Die Regisseurin Malou Berlin hat in den letzten vier
Jahren die Familie Arslan begleitet…
Deportiert von Köln:
Vom Rhein
nach Riga
"Beim Schreiben dieser Zeilen habe ich bereits
die Schwelle der achtziger Jahre überschritten (…) Es sind diese
meine Erinnerungen, die mich nicht zur Ruhe kommen lassen –
nicht in den Nächten mit ihrem Verfolgungswahn und nicht in den
ruhigsten Momenten des Alltags". Lilly Menczel, 1925 in Köln
geboren, ging 1948 nach Israel, wo sie auch heute noch lebt. Zu
diesem Zeitpunkt hatte die 23-jährige ihre Heimat verloren, ein
Konzentrationslager überlebt, einen Großteil ihrer Familie
verloren. Und doch blieb ihr der Lebensmut, die Hoffnung auf ein
neu-Beginnen in einem demokratischen Staat…
RECHTSanwälte und lahme Justiz:
Zweiter Prozess wegen der rassistisch motivierten Hetzjagd in
Winterbach
Unter den zwölf Rechtsanwältinnen und -anwälten
der Angeklagten befinden sich mindestens drei rechte
Szene-Anwälte. Dabei führt die Spur zweimal sogar bis ins Umfeld
der NSU...
Die Regensburger Domspatzen:
Hitlers liebster Knabenchor
Die erfolgreiche Propaganda-Tätigkeit des
Domspatzen-Chors für das NS-Regime ist bestens belegt. Wahrhaben
will man das in der Domspatzen-Gemeinde offenbar nicht. Zuletzt
versuchte der ehemalige Regensburger Bischof gar, den Chor in
die Reihe der NS-Opfer zustellen. Ein Überblick über das
Engagement des Domchors in der Nazizeit und den späteren Umgang
mit den eigenen Verstrickungen...
Kundgebung:
Solidarität mit Israel! Befreit Gaza - von der Hamas!
Am Sonntag, 18. November 2012, findet ab 13:00
Uhr auf dem Joachimstaler Platz (am KuDamm, gegenüber
C&A-Leinwand und Kranzler-Eck) in Berlin-Charlottenburg eine
Israel-Solidaritäts-Kundgebung statt…
7. November:
Kurt Eisner und der schwere Gang der Erinnerung
Vortrag und Stadtführung zum 94. Jahrestag
der bayerischen Revolution, des Freistaates und der Räterepublik
mit dem Aktionskünstler und Vorsitzender der
Kurt-Eisner-Kulturstiftung Wolfram Kastner…
Kronprinz Rupprecht von Bayern:
Wie rassistisch darf ein "Nazigegner" sein?
Wikipedia nennt ihn einen „Nazigegner“ und
schließt sich damit der Einschätzung der meisten, auch der
namhaften, modernen, heimischen Historiker an. Zugleich sind von
ihm, vom Kronprinzen Rupprecht von Bayern, nicht wenige
schriftliche Zeugnisse überliefert, in denen er fremde Völker,
ethnische und religiöse Minderheiten sowie soziale Gruppen in
ähnlicher Weise mit Schmähungen überhäuft und herabwürdigt wie
die einschlägigen Rasseideologen und Propagandisten des Dritten
Reiches...
Israelischer Filmabend in Köln
"Der
Polizist"
Yaron ist Polizist und gehört zu einer
Elitetruppe. Seine Einheit und die männliche Kameraderie
liebt er über alles. Die Begegnung mit einer radikalen,
gewalttätigen Gruppe wird ihn zutiefst erschüttern – und ihn
nicht nur mit dem israelischen Klassenkampf konfrontieren,
sondern auch mit jenem Konflikt tief in sich drin, den er mit
sich allein austragen muss...
Wenns draußen kalt ist:
Fernsehtipps für den frühen Winterbeginn
Vom 01. bis 15. 11. 2012…
Antisemitismusdebatte im Bundestag:
Die Ahnungslosen
Die Debatte über den Antisemitismusbericht
offenbart, dass zu wenige Abgeordnete die Brisanz des Themas
verstehen…
Zum 120. Geburtstag:
Max Marcus
(1892-1983)
Die Einwanderung von Max Marcus war für die
Chirurgie in Erez Israel ein Meilenstein. Er war zu dieser Zeit
einer der wenigen qualifizierten Chirurgen im Land. Unzufrieden
mit der Ausrüstung vor Ort, erwarb Marcus für seine Abteilung in
Tel Aviv modernes Instrumentarium in Deutschland und bezahlte es
aus eigener Tasche. Der Neuanfang war nicht einfach: "Ein Land
im Aufbau, ohne die Tradition alter Bibliotheken hat im Anfang
andere Sorgen und ich musste mich damit abfinden, meine
wissenschaftliche Arbeit abzubrechen", schrieb Marcus 1961...
Köln 3.11.2012, Lernort Jawne:
Lesung und Vortrag zu Luise Straus
Um 20 Uhr sowie um 22 Uhr gibt es ein
Programm über Flucht und Vertreibung der Kölner
Kunsthistorikerin und Journalistin Luise Straus. Als Jüdin und
unliebsame Intellektuelle für das NS-Regime doppelt verdächtig,
musste sie 1933 ihre Heimatstadt verlassen und floh nach Paris.
Nahezu vergessen waren ihre zahlreichen Erzählungen…
Geist und Geste im Widerspruch:
Mahnmal für Sinti und Roma in Berlin
In Berlin ist vergangene Woche die
zentrale Gedenkstätte für die in der Nazi-Zeit ermordeten Sinti
und Roma eingeweiht worden. Mehr als 20 Jahre lang hatte es
Streit um das Mahnmal gegeben. Kommentatoren zufolge ist die
Würdigung der Opfer eine große Genugtuung für die Volksgruppe,
die noch immer unter Diskriminierung leidet…
Entrümpelung dringend geboten:
Das Menschenmögliche
Harald Welzer und Dana Giesecke setzen auf
Renovierung der deutschen Erinnerungskultur…
NSU:
Vernichtungs- und Vertreibungsterror
Patrik Gensing veröffentlicht ein
ausgezeichnetes Buch über den NSU und die Krise der Demokratie
in der Bundesrepublik…
Graumann anlässlich der Mahnmal-Einweihung:
Gedenken an ermordete Sinti und Roma ist bleibende Verpflichtung
An diesem Tag sollten wir aber auch den Blick auf
die Gegenwart lenken. Bis heute werden Sinti und Roma
diffamiert, ausgegrenzt und angegriffen. Noch immer grassieren
furchtbare Vorurteile über Sinti und Roma. Sie leben seit
Hunderten von Jahren in Europa und sind dennoch europaweit noch
immer so stark von Diskriminierung betroffen...
"Wir packen das":
Gedenkstätte Happurg und Hersbruck
Es ist ja nicht so, dass Bayern sich für
Ungewöhnliches in ihrem Lande nicht interessieren: Höhlen,
Gruben, Stollen werfen Fragen auf. In den sogenannten
Doggerstollen zwischen Happurg und Hersbruck in der
mittelfränkisch-bayerischen Provinz starben in nur elf Monaten
4.000 KZ-Häftlinge. Ihrer und der Ursachen ihres Sterbens soll
jetzt öffentlich unübersehbar gedacht werden…
Eine kämpferische Persönlichkeit:
Die Zeitzeugin und Autorin Gerda Zorn
Zur Zeit des Kalten Krieges engagieren sich
Gerda und Hans Zorn in Niedersachsen intensiv linkspolitisch. In
Hannover erforschen und veröffentlichen sie vorrangig
Lebensgeschichten von Widerstandskämpfern, Gerda arbeitet nun
als freie Journalistin...
Innenministerium muss drei Verfassungsschutzberichte schwärzen:
a.i.d.a. vollständig rehabilitiert
Die juristischen Auseinandersetzungen der
„Antifaschistischen Informations- Dokumentations- und
Archivstelle München” (a.i.d.a. e.V.) wegen ihrer Einstufung in
den Bayerischen Verfassungsschutzberichten 2009, 2010 und 2011
als „linksextremistische” Organisation enden für den Verein
erfolgreich...
Bundestag berät über Expertenbericht zu
Antisemitismus:
"Ihre Flucht wäre unser aller Armutszeugnis"
Erfreulich, dass sich der Bundestag endlich dem
Thema angenommen hat, auch wenn es ein Jahr gedauert hat,
seitdem der Bericht der Experten vorgelegt wurde. Es bleibt zu
hoffen, dass Petra Paus Forderungen Gehör finden, darunter auch
diese: "Gesellschaftliche Initiativen gegen Rechtsextremismus,
Rassismus und Antisemitismus sind endlich verlässlich zu
fördern"...
Ein Theaterstück über Sprachlosigkeit und
kulturelle Identität:
Annes Schweigen
Sabiha wächst als Türkin in Deutschland auf. Als
Fremde zwischen den Kulturen fühlt sie sich zu türkischen
Nationalisten hingezogen, denn dort findet sie Halt und
Anerkennung. Als ihre Mutter stirbt, entdeckt sie jedoch, dass
zwischen deren Brüsten ein armenisches Kreuz tätowiert ist.
Sabihas Selbstverständnis wird komplett auf den Kopf gestellt.
Das Schweigen der Mutter über ihre eigentliche Identität und
Geschichte stürzt Sabiha in eine Krise. Im Durchleben und
Aussprechen dieser eigenen Konflikte findet Sabiha zu sich
selbst und durchbricht so ihren Panzer der Sprachlosigkeit...
Dreifache Traumatisierung von Überlebenden:
Die
verbotene Zukunft
Jüdische Zuwanderer aus der ehemaligen
Sowjetunion im Spiegel psychosozialer Forschung...
Infotisch & Kundgebung am 10.10.:
Keine Bühne für das iranische Regime!
Kein Platz für Antisemiten und die Mörder der
iranischen Opposition auf der Buchmesse…
Viva Palästina:
Anti-israelische Störung bei Konzert in Berlin
„Raus, Raus. Bitte gehen Sie“, rief aufgebracht
eine ältere grauhaarige Frau, als pro-palästinensischen
Aktivisten in Berlin am vergangenen Donnerstag ein
Spendenkonzert des Jüdischen Nationalfond (JNF) gestört hatten.
Der Vorfall wurde erst jetzt durch Berichte in zwei israelischen
Zeitungen bekannt und bisher von keinem deutschen Medium
aufgegriffen…
Beschneidungsdebatte:
Wie tief Worte verletzen können
Jetzt ist es mir doch passiert: Ich habe jemanden
verletzt, weil ich sie fälschlicherweise des Antisemitismus
beschuldigt habe. Dies geschah zwar „nur“ im Eifer des Gefechts,
aber es passierte. Worte, das habe ich schon als Kind gelernt,
können Menschen härter treffen als Schläge, denn sie bleiben im
Gedächtnis haften. Worte, Sprache, das ist mein Thema in den
letzten Wochen der Debatte um die Vorhaut, die meine Söhne nicht
mehr haben...
Achtung Satire:
Modern Brunnenvergifting
Früher waren die Zeiten besser. Da wußten wir
Juden noch, wie mans richtig macht. Die christlichen Kinder
haben wir pünktlich zu Pessach geschlachtet, um aus deren Blut
unsere Mazzen zu backen, und Brunnen haben wir auch regelmäßig
und mit viel Spaß aus dem Hinterhalt vergiftet. Ach, das waren
noch Zeiten! Wir waren dick im Geschäft...
Gesetzentwurf zur religiösen Beschneidung:
"Ein klares politisches Signal, dass Juden und Muslime
willkommen sind"
Angesichts der angedeuteten Aufhebung des
Fraktionszwangs bei der Abstimmung des Entwurfs im Bundestag,
vertraut Dieter Graumann auf den verantwortungsbewussten Umgang
der Abgeordneten mit religiösen Minderheiten: "Ich glaube daran,
dass unsere politisch gewählten Repräsentanten nach bestem
Wissen und Gewissen dem Gesetzentwurf zustimmen werden und damit
eindeutig demonstrieren, dass jüdisches Leben nicht nur zu
Deutschland gehört, sondern ein Teil Deutschlands ist"...
Breaking The Silence:
Was auch gesagt werden muss
Gestern ging die umstrittene Foto-Ausstellung
zu Israels Militärverwaltung in den palästinensischen Gebieten
zu Ende. Gezeigt wurden Privatfotos ehemaliger israelischer
Soldaten, mit Alltagsszenen aus der Zeit der Zweiten Intifada…
Erneute Pöbelei in Berlin:
Zum Angriff auf Stefan Kramer
Während der Hohen Feiertage wurde der
Generalsekretär des Zentralrats nach dem Besuch einer Synagoge
beschimpft. Der Angreifer fühlte sich womöglich durch ein
jüdisches Gebetbuch zu seinen Ausfällen provoziert…
Erklärung des Auschwitz-Komitees:
"Wie lange noch müssen wir solche Nachrichten ertragen?"
In der vergangenen Woche kam es bei der
Enthüllung eines Mahnmals für Zwangsarbeiter in
Hamburg-Bergedorf zu einem erschreckenden Zwischenfall. Ein
41jähriger Mann attackierte die aus Polen angereisten ehemaligen
Zwangsarbeiter und besprühte sie mit Pfefferspray...
Die KPD und der Antisemitismus zur Zeit der Weimarer Republik:
Klassenkämpfer wider Willen
Eine bekannte Fotografie zeigt Walter Ulbricht,
den späteren Staatsratsvorsitzenden der DDR, KPD-Mitglied seit
1918 und seit 1928 deren Reichstagsabgeordneter, im Januar 1931
auf einer NSDAP-Versammlung in Berlin-Friedrichshain. Im
Vordergrund ist Joseph Goebbels zu sehen[01]. Auf solche aus
heutiger Sicht befremdlichen Zusammentreffen wie auch auf
kurzfristige Kooperationen beider Parteien beim BVG-Streik 1932
wird mitunter hingewiesen, um die Gefahr einer
"Querfrontpolitik" zu verdeutlichen...
Neuerscheinung:
Der letzte
Judenälteste von Bergen-Belsen
Josef Weiss (holländisch: Joep Weisz) ist der
Protagonist des eigentlich als Biografie konzipierten Buches.
Bereits 1933 emigrierte er in die Niederlande und erlebte dort
im Laufe der Zeit all das, was mit dem Untergang der
holländischen Juden umschrieben werden kann...
Teheran in Frankfurt:
Die Buchmesse und ihr entspanntes Verhältnis zu Iran
Wenn in wenigen Wochen die größte Buchmesse der
Welt in Frankfurt ihre Tore öffnet, wird sich ein Land besonders
selbstbewusst präsentieren: Die Islamische Republik Iran.
Ausgerechnet! Iran ist das Land mit der höchsten Quote
inhaftierter Journalisten weltweit. Teheran verbietet Zeitungen,
schließt Galerien, verhaftet Kritiker und lässt Künstler
auspeitschen...
23. September 1942:
Nach dem Massaker weinte der Himmel
Vor 70 Jahren löschten deutsche Polizisten das
ukrainische Dorf Kortelisy aus…
Menschenketten für Kinderrechte:
Die Entdeckung der Liebe
Die Deutschen, die bei den Kippa-Flashmobs nach
dem Angriff auf Rabbiner Alter und seine kleine Tochter gefehlt
haben, die, die nach der NSU-Mordserie einfach gemütlich auf dem
Sofa sitzen geblieben sind, die stehen jetzt auf und zeigen
Gesicht. Das ist der langersehnte Aufstand der Anständigen. Und
sie gehen das Problem mit deutscher Gründlichkeit an...
25.9.:
Neue
Stolpersteine in Köln
Am 25.09.2012 werden für Friederika Bloch,
geb. Müller, ihren Ehemann Ernst Bloch und für Emil Bloch in
Köln Stolpersteine verlegt…
Bis 29.9. im Willy Brandt Haus Berlin:
"Breaking the Silence"
Die Ausstellung von Breaking the Silence, die
bereits in verschiedenen Hauptstädten Europas wie auch im
israelischen Parlament, der Knesset, zu sehen war, zeigt
Fotografien, die israelische Soldatinnen und Soldaten für
private Zwecke aus dem Besatzungsalltag aufgenommen haben. Mit
dieser Ausstellung erhalten Besucher Einblicke in einen
Konflikt, der hierzulande große mediale Präsenz erfährt, jedoch
selten so klare Konturen erhält...
Keine Lösung in Sicht:
DNB
holt sich Rückendeckung beim Bundesjustizministerium
Die Bestände "Exilpresse" und "Jüdische
Zeitschriften", beides wichtige Quellen zur NS- und
Exilforschung, werden für unbestimmte Zeit nicht online
zugänglich sein. Im Juli hatte die Deutsche Nationalbibliothek
(DNB) die Sammlung klammheimlich vom Netz genommen (wir
berichteten mehrfach). Weder wurden zuvor die Öffentlichkeit
noch die zahlreichen Kooperationspartner, die wichtiges Material
für die Digitalisierung zur Verfügung stellten, über das
Abschalten der Seiten informiert...
Vor der eigenen Tür:
Die Kehrwoche, die nicht stattfand
Es wird ungemütlicher in Deutschland für Juden. Das liegt vor
allem an dem deutschen Judenhass, es liegt aber auch an einigen
jungen Muslimen mit und ohne Migrationshintergrund und ihrem
sehr eigenen, und leider sehr gefährlichem Antisemitismus. Und
es liegt an den Beschwichtigern, Relativierern und Kleinrednern
in den jeweils eigenen Gemeinschaften, die lieber Dinge unter
den Teppich kehren…
Ihre Chance, Ihre Meinung zu äußern:
Antisemitismus – Umfrage
Im Auftrag der Europäischen Union (EU) wird
derzeit eine Umfrage über Antisemitismus in Deutschland
durchgeführt. Konkret geht es darum, dass hier lebende Juden
sich zu eigenen Erfahrungen mit Antisemitismus und zur eigenen
Wahrnehmung dieses Problems äußern. Die EU beabsichtigt, die
Ergebnisse dieser Umfrage als Beratungs- und Entscheidungshilfen
für den künftigen Umgang mit dem Problem des Antisemitismus in
Europa zu nutzen...
Regionalpresse:
"In
einer Art ‘Reichsschrift(ums)kammer’-Manier"…
Wie Hermann Hesse und Max Peinkofer den Nazis
trotzten und sich ein niederbayerischer Heimatforscher in Rage
schrieb…
Für Religionsfreiheit, gegen Kriminalisierung und Bevormundung:
Auf Messers Schneide
Kundgebung, am 9. September 2012, 11 Uhr, Bebelplatz Berlin...
Ein schlechter Scherz:
Adorno, Butler & der Zionismus
Der Adorno-Preis soll am 11. September an die Philosophin und
Aktivistin Judith Butler vergeben werden…
Konversion als Argument?:
Seltsames in 3sat Kulturzeit
In einer Diskussion über die Verleihung des Adornopreises an die
modische, linke Philosophin Judith Butler, die Hamas und
Hizballah als linke soziale Organisationen sieht, versuchte Tina
Mendelsohn, Moderatorin der 3sat „Kulturzeit“ Salomon Korn aus
der Ruhe zu bringen, was ihr nicht gelang…
Erneut ein antisemitischer tätlicher Angriff in Berlin. In
Friedenau wurde am frühen Dienstag Abend ein 53-jähriger
Rabbiner zusammengeschlagen. Der mit einer Kippa bekleidete Mann
wurde gemeinsam mit seiner 6-jährigen Tochter von vier
Jugendlichen arabischer Herkunft bedroht und geschlagen.
Noch am Mittwoch musste er wegen eines gebrochenen Jochbeins
operiert werden. Berlins regierender Bürgermeister Wowereit wie
auch die Anwohner der Gegend äußerten sich bestürzt. Der
Staatsschutz ermittelt.
Bayreuth:
Verstummte Stimmen aus der Opernwelt
Eine traurige Reise in die dunkle deutsche Vergangenheit
vollzieht sich jenseits der Mauern des überfüllten Wagnerschen
Theaters. Auf dem „Grünen Hügel“ inmitten des mit Blumen bunt
verzierten Gartens erinnert eine Freiluftinstallation an die
vielen Musiker jüdischer Herkunft, die bei den Bayreuther
Festspielen mitwirken durften, bis sie dem gnadenlosen
Antisemitismus der Wagnerschen Dynastie zum Opfer fielen...
Antisemitismus und Rassismus in beiden deutschen Staaten:
Heilsames Gegengift gegen leichtfertigen Aufarbeitungsstolz
Die Amadeu-Antonio-Stiftung (Berlin) startet eine
Wanderausstellung mit dem Titel „Germany after 1945“ für ein
internationales Publikum…
Antisemitismus/Erfahrungen:
Tagung zu Spätfolgen der Shoah und Antisemitismus heute
Während die Forschungen zu Antisemitismus als gesellschaftlichem
Phänomen und seinen Auswirkungen umfassend sind, fehlt es
bisher an systematischen und umfassenden Untersuchungen der
verschiedenen subjektiven und intersubjektiven Erfahrungs- und
Verarbeitungsdimensionen. Die multiperspektivische
Herangehensweise dieser Tagung ist innovativ und eröffnet einen
Zugang zu einer in dieser Verschränkung bisher nicht
bearbeiteten Dimension von Antisemitismus...
Siegfried Bernfeld:
Die Menschheit ist nicht, sie soll erst werden
Die Menschheit ist nicht, sie soll erst werden. Sie ist die
vornehmste unserer Aufgaben. Auch manche der Ästhetischen
erkennen dies. Aber sie behaupten, einen Weg zu wissen, der zur
Erfüllung führt, ohne daß sie selber tätig werden müßten…
Aus den Ferien zurück:
Fernsehtipps für den August
Vom 16. bis 31. August 2012…
Am 24. Juni 2012:
Gad Beck
in Berlin gestorben
Gads Geschichte war die eines Lebenskünstlers, dem es mit Mut,
Frechheit, Esprit und einem Quentchen Glück gelungen ist, außer
sich selbst auch das Leben zahlreicher weiterer Juden zu retten…
Beschneidungsdebatte:
Vernunft und Toleranz sind gefragt
Vor 60 Jahren wurde ich beschnitten. Ich war acht Tage alt, der
Mohel reiste im Winter von ich-weiß-nicht-wo nach Ravensburg an.
Die Prozedur war vielleicht nicht besonders gesund; meine Mutter
berichtet, dass der Kinderarzt mir Penicillin verschreiben
musste. Ob das übertrieben war – wie mein Onkel mir später zu
verstehen gab – , lässt sich schwer beurteilen. Jedenfalls habe
ich danach gut gelebt, als Jude in Deutschland…
Neonazi-Abwehr:
Sage mir, mit wem du umgehst…!
Irgendwie haben die Deutschen es immer drauf, sich vor aller
Welt zu blamieren: Exakt vierzig Jahre nach der
palästinensischen Terroraktion auf die Olympischen Spiele in
München, die elf Sportler aus Israel, einen deutschen Polizisten
und fünf Attentäter das Leben kostete, ließen deutsche
Sportfunktionäre in London eine Ruderin im Frauen-Achter
antreten, die in engem Kontakt zu einem führenden Neonazi steht…
Ratlosigkeit in Niederbayern:
Wer stoppt die braune Neonaziflut?
Passiert war am vorigen Wochenende, dass zum zweiten Mal binnen
weniger Tage Neonazis in Passau aufmarschierten. Wieder wurden
sie von dem bundesweit bekannten und vorbestraften Martin Wiese
angeführt, der sich nach seiner Haftentlassung in Niederbayern
niedergelassen hat...
Das Haus der Kunst in München:
Geschichten im Konflikt
Ein in der untergehenden Sonne schimmerndes Netz eingehängt am
oberen Rand der Fassade soll an die Tarnnetze erinnern, die das
„Haus der Kunst“ ab 1942 vor den Bomben der Alliierten zu
bewahren hatten. Von oben zu sehen waren künstliche Baumkronen,
die als Fortsetzung vom Englischen Garten wirkten und die
Piloten in die Irre führen sollten. Die Installation stammt vom
Schweizer Konzeptkünstler Christian Philip Müller...
Für die Zuhause-Gebliebenen:
Ferien-Fernsehtipps
Vom 01. bis 15. August 2012...
Wie jeden ersten Mittwoch im Monat:
Filmabend in Köln
Oma & Bella ist ein Film über zwei
jüdische Frauen in Berlin und porträtiert ihre jahrzehntelange
Freundschaft: Die beiden teilen nicht nur eine außergewöhnliche
Geschichte, sondern halten diese mit Humor und guter jiddischer
Küche lebendig...
Zum Neunten Aw:
Der Rabbiner, der die Schlacht von Tannenberg gewann
Am 9.Aw des Jahres 1914 (allg.Zr) begann der
I.Weltkrieg. Rav Kupferstock war Rabbiner und Rosh Jeshiwa in
Warschau...
Deutsche Nationalbibliothek stur:
Jüdische
Zeitungen bleiben offline
Nun will das renommierte Leo Baeck Institut (LBI),
New York, aktiv werden. Nachdem sich der erste Ärger über die
„nicht nachvollziehbare“ Abschaltung gelegt hat, kündigte Renate
Evers, die Leiterin der LBI-Bibliothek an, zumindest die vom
Netz genommenen Jahrgänge 1934 bis 1950 der wichtigen
Exilzeitung AUFBAU über das LBI-Webportal zugänglich zu
machen...
Holocaust:
Die Bilanz der »materiellen Schoah« (4)
Seltsamerweise wurde – sechzig Jahre nach der
Befreiung von Auschwitz – immer noch keine umfassende
Untersuchung über die wirtschaftlichen Folgen der »Endlösung«
vorgelegt. Auch jüdische Historiker und Wissenschaftler, die
sich mit dieser Geschichte befassen, haben ihren ökonomischen
Aspekt kaum berührt…
67 Jahre nach dem Holocaust:
Der Krieg gegen die Opfer
Düsseldorfer Behörde verweigert der Witwe
eines Auschwitz-Überlebenden die Rente…
Theodor Herzl, vertont:
Müssen wir schon "raus"? – Und wohin?
… Oder können wir noch bleiben? – Und wie lange?…
Kleiner Hörtipp - jetzt im Podcast
Dossier Politik: Einmaliges Versagen? Die NSU Ermittlungsfehler
und die Lehren daraus. Geschredderte Akten, ahnungslose
Ermittler, überforderte Amtsleiter - Sind die Ermittlungspannenn
ein einmaliges Versagen?
Familienchronik:
Mair Treitel und seine Nachfahren
Die früher durch ihren Fleiß und die
juristischen Erfolge gut situierten Brüder Richard und Theodor
Treitel hatten nach ihrem Rauswurf aus der Rechtsanwaltskammer
im Jahr 1938 keine Einnahmen mehr und mussten sich
einschränken...
"Pleite-Griechen":
Spiel mit Feuer macht Empathie unmöglich
Griechen sind heute stets “Pleitegriechen”
oder “Feiergriechen” und ihr Land ist dem Verfall geweiht. Bis
2010 war Griechenland ein beliebtes Urlaubsziel, seine
Auswanderer galten als gut integriert…
Ricardas Tochter:
Leben zwischen Deutschland und Israel
Jutta Schwerin sorgte für Schlagzeilen, als
sie im Bundestag 1988 die Rede des damaligen
Bundestagspräsidenten Philipp Jenninger zum 50. Jahrestag der
Novemberpogrome 1938 unterbrach. In ihrer Autobiografie erzählt
sie von ihrer Kindheit in Israel und ihrem Leben in Deutschland…
Holocaust:
Wie viele Überlebende wurden entschädigt? (3)
Genau wissen wir es nicht. Es gibt nur
Schätzungen, und auch die sind umstritten. Während man in
Deutschland von »rund einer Million« spricht (bei einer
Gesamtzahl von 1,5 Millionen Antragstellern),7 zeigen unsere
Untersuchungen, dass diese Angaben übertrieben sind. Die
Deutschen haben zwei Zahlen addiert – 360.000 Rentenempfänger
und 650.0001 Empfänger einmaliger Entschädigungsleistungen. Da
die meisten Rentenempfänger auch einmalige Entschädigungen
erhielten, wurden im Endeffekt nicht viel mehr als 650.000
Überlebende entschädigt…
Holocaustgedenken:
Was gesagt werden muss
Vortrag von Prof. Yehuda Blum am
05.07.2012 in der Universität Freiburg...
Urheberrechtliche Bedenken:
"Absurd, irreführend und unbegründet"
Das klammheimliche Abschalten der beiden
digitalisierten Zeitschriftenbestände „Exilpresse“ und „Jüdische
Periodika in NS-Deutschland“ hat fassungsloses Kopfschütteln und
heftigen Protest bei Historikern, Bibliothekaren und
Journalisten ausgelöst. Wie berichtet, hat die Deutsche
Nationalbibliothek (DNB) kürzlich diese wichtigen und
einzigartigen Quellen aus „rechtlichen Gründen“ vom Netz
genommen....
Vorauseilender Gehorsam:
Deutsche Nationalbibliothek blendet jüdische Geschichte aus
Digitalisierte jüdische Zeitungen aus
NS-Deutschland und deutschsprachige Exilpresse vom Netz
genommen…
Holocaust:
Wie viel bezahlten die Deutschen den Überlebenden? (2)
Auch wenn der Eindruck entsteht, es
handle sich um horrende Summen, sind sie doch für die deutsche Wirtschaft nie
eine wirkliche Belastung gewesen. Im Zuge des »Wirtschaftswunders« fielen sie
immer weniger ins Gewicht…
Holocaust:
Die Entschädigung der Überlebenden (Fakten 1)
Zwei von drei Überlebenden haben nie eine Entschädigung
erhalten. Nur ein winziger Teil der jüdischen Vermögensverluste
wurde kompensiert. Trotzdem gilt Deutschlands “Wiedergutmachung”
als beispielhaft. Raul Teitelbaum nennt Zahlen und Fakten und
beschreibt Verzweiflung und Verbitterung, die die Beschäftigung
mit diesem Thema mit sich bringt. Wollen Sie sich das antun?… |
Für die verregneten Sommertage:
Fernsehtipps für den Juli
Vom 16. bis 31. Juli 2012...
Leistikowstraße 1:
Opfer der Befreiung
Der Katalog zur neuen Dauerausstellung im
ehemaligen KGB-Untersuchungsgefängnis in Potsdam ist erschienen…
Carl Suhling:
Ein
unbeugsamer Widerstandskämpfer
Einer der mittlerweile über 4.000 Stolpersteine
in Hamburg erinnert an den Kommunisten Carl Suhling…
Online-Gedenken mit dickem Werbeauftrag:
Stolpern im Internet
Am 19. Juni wurde die virtuelle Kampagne
"Stolpersteine online" beim "wichtigsten Werbefestival der Welt"
in Cannes mit einem der begehrten "Goldenen Löwen"
ausgezeichnet...
Deutschland, Iran und die Bombe:
Vorkriegszeit
Hatten wir uns nicht schon daran gewöhnt – an die
immer gleichen Drohungen aus Teheran, an die Dauermeldungen über
Irans Atomprogramm, an das routinierte Gespräch über Sanktionen?
Nun aber stehen die Zeichen auf Sturm. Plötzlich spricht die
Welt – und seit dem Skandal um Günter Grass auch Deutschland –
von Krieg... |