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Judentum und Israel
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Die Version der Frau Professor Komlosy:
Zur Entstehung des Staates Israel

Karl Pfeifer

"Die Presse", das Wiener "Qualitätsblatt" ist immer wieder für eine Überraschung gut.

Am 27.7.02 publizierte Andrea Komlosy, Universitätsprofessorin für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Wiener Universität einen Artikel unter dem Titel: "Mit allen Mitteln" und behauptete, ganz im Stil maoistischer Broschüren der siebziger Jahre, der Staat Israel wäre als Kompensation für den Holocaust auf Kosten der Araber entstanden.

Ihrer Meinung nach "Für Deutschland und Österreich brachte die 'Auslagerung der Judenfrage' nach Palästina innenpolitische Entspannung - für die Juden ein unlösbares Dauerproblem". "Wie schon oft in ihrer Geschichte fanden sich auch die israelischen Juden in der Rolle des Fürstendieners wieder, der Geschäfte erledigt, mit denen sich der Fürst seine Hände nicht schmutzig machen wollte."

Also das alte antisemitische Klischee: die Juden und Israel als Diener fremder Interessen. Die alte realsozialistische Platte, die einen Schaden hat und immer an der gleichen Stelle kratzt.

"Das NS-Regime hatte mit der Massenvernichtung der Juden die "Endlösung der Judenfrage" angestrebt. Nach dem Krieg hingegen wurde die Judenfrage, auf Bestreben und mit Unterstützung der Anti-Hitler-Koalition und mit vollem Einverständnis der deutschen Politik, ausgelagert."

Erstens hat Großbritannien sich nicht für die Schaffung eines jüdischen Staates eingesetzt, sondern im Gegenteil die arabischen Armeen, die Israel im Mai 48 angegriffen haben, mit Waffen, Offizieren und diplomatisch unterstützt. Zweitens hatte die deutsche Politik 1947/48 keinen Einfluß auf die Entstehung Israels, das ist der Ignorantin Komlosy entgangen.

Frau Komlosy hat einen ""Beitrag [von Wolfgang Harich aus dem Jahr 1970] zur Überwindung des Nahostkonflikts" an der Ostseeküste, "beiderseits der ohnedies weitgehend entvölkerten Zonengrenze" [Wo sich u.a. folgende Städte befinden: Kiel, Lübeck, Wismar und Rostock K.P.] ausgegraben, um dann den deutschen Staaten "antifaschistische" Schelte im nachhinein zu verabreichen: "Doch Harichs "Judenstaat" paßte weder in das in der BRD noch in das in der DDR vorherrschende Verständnis von Antifaschismus".

Wenn eine Wiener Universitätsprofessorin diese Phantasien des Marxisten Harich im Jahr 2002 ernst nimmt, dann muß man sich fragen, ob sie denn weiß was sie schreibt. Die konservative "Die Presse", die sich eines "großen Horizonts" rühmt, publiziert anscheinend jeden Blödsinn auf einer ganzen Seite, wenn er nur den Staat Israel in Frage stellt. "Die Presse" versucht sich als würdige Nachfolgerin der "Neuen Freien Presse" zu geben, und der Komlosy-Text erschien in dem Feuilleton, das einmal von Theodor Herzl redigiert wurde.

Falls Sie auf ähnliche Arten der Berichterstattung hinweisen möchten, steht Ihnen das Diskussionsforum "Berichterstattung zum Nahostkonflikt" zur Verfügung.

Jesch Gwul:
Berichterstattung Nahost

 hagalil.com / 29-07-2002


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