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Judentum und Israel
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Weitere Proteste gegen den Besuch des syrischen Präsidenten

Ein roter Teppich für einen Antisemiten

Auch am zweiten Tag des Staatsbesuchs von Baschar el Assad in Berlin gab es Proteste. In deren Mittelpunkt stand die bekannte Aktivistin Beate Klarsfeld. Die ansonsten so demonstrationsfreudigen Berliner Linken blieben überwiegend zu Hause.

Der syrische Staatspräsident hatte im März auf dem arabischen Gipfel und beim Besuch des Papstes in Damaskus die alte antisemitische Mär aufgewärmt, dass die Juden Jesus verraten hätten. Weiterhin äußerte el-Assad, in Israel existiere "eine rassistischere Gesellschaft als im Nationalsozialismus". 

Weitere Gründe für den Protest gegen den syrischen Präsidenten ist für Beate Klarsfeld der vermutete Aufenthalt des Massenmörders Alois Brunner in Syrien. Im Namen der Organisation "Söhne und Töchter der deportierten Juden aus Frankreich" engagieren sich Beate und Serge Klarsfeld seit Jahren für die Auslieferung des in Frankreich zu lebenslanger Haft verurteilten Brunner. Bisher leugnet Damaskus standhaft, dass Brunner jemals in Syrien war. 1985 wurde der sich immer noch nazistisch äußernde Brunner von einem Mitarbeiter der Zeitschrift Die Bunte in der syrischen Hafenstadt Lattakia fotografiert und interviewt.

Bisherige Versuche Brunners auf diplomatischem Wege habhaft zu werden scheiterten. Gegenüber dem Hamburger Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL wiederholte Assad zu Wochenbeginn seine Sicht der Dinge: "Brunner hat sich niemals hier aufgehalten." 

Nach einem Bericht von Beate Klarsfeld hat die Berliner Polizei ihrer Gruppe bei den Protestaktionen am Mittwoch ein Plakat entwendet, auf dem Assad mit Goebbels verglichen wurde. Dies stelle aus Sicht der Polizei eine Beleidigung des Staatsgastes dar. Klarsfeld erklärte, wenn der syrische Staatspräsident im Nahost-Friedensprozess ein Partner werden wolle, so müsse er seine antijüdischen und antiisraelischen Äußerungen zurücknehmen, sowie den Stellvertreter Eichmanns Alois Brunner endlich ausliefern.

Assads besuch ist der erste eines syrischen Präsidenten in Deutschland seit 1978. Auf dem Programm standen Gespräche mit Außenminister Fischer und Bundespräsident Johannes Rau, sowie Vertretern der deutschen Wirtschaft. Am Mittwoch vormittag wurde el-Assad von Bundestagspräsident Johannes Rau empfangen, nachdem er tags zuvor von Bundeskanzler Schröder zu neuen Friedensinitiativen im Nahen Osten gedrängt wurde. Nur indirekt distanzierte sich der Kanzler von den antisemitischen Ausfällen Assads. Fraglich bleibt, warum die rot-grüne Bundesregierung das syrische Staatsoberhaupt vor diesem Hintergrund überhaupt empfängt.

klick-nach-rechts.de

12.07.2001

 


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