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Judentum und Israel
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Schönbohm treibt Normalisierung Rechtsextremer voran:
Interview mit der Jungen Freiheit

Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) steht, wieder einmal, in der Kritik. Der Anlass ist diesmal ein Interview, das in der aktuellen Ausgabe der rechtsextremen Zeitschrift 'Junge Freiheit' (JF) zu lesen ist.

Schönbohm greift in dem Interview sowohl die rot-grüne Bundesregierung, als auch das Engagement gegen Rechts an. So äußert der Innenminister über das Zuwanderungsgesetz, "...dass sich die Zuwanderung am nationalen Interesse orientieren muss..." und dass es eine "...Verschränkung aus 68er Ideologie und der linken Irrlehre des Multikulturalismus..." sei. Bezogen auf antinazistisches Engagement und rechtsextreme Straftaten war von Schönbohm dann in der JF zu lesen: "Seit dem Abflauen des 'Kampfes gegen Rechts' sind auch diese Straftaten wieder rückläufig".

Ärgerlich sind für den ehemaligen Militär Schönbohm Aufmarschversuche wie am 9. November in Halbe bei Königs-Wusterhausen nur deshalb, weil ihm offene Neonazis den positiven Bezug auf die Wehrmacht zu stehlen drohen: "Wenn ich aber zum Beispiel sehe, dass am Volkstrauertag auf Soldatenfriedhöfen Rechtsextremisten aufmarschieren, dann finde ich das nicht mehr hinnehmbar. Es widert mich geradezu an, weil ich die Leistungen unserer Soldaten am Ende des Zweiten Weltkrieges, als sie in völlig aussichtsloser Lage die Flucht zigtausender Flüchtlinge nach Westen gedeckt haben, im höchsten Maße achte. Gewisse Orte wie Soldatenfriedhöfe, aber auch das Brandenburger Tor, sollten vor extremistischen Aufmärschen geschützt werden."

Kein Wort davon, dass in Halbe neben Wehrmachtssoldaten auch berüchtigte SS-Divisionen begraben sind. Stattdessen findet man Hochachtung vor dem Durchhaltewillen der Naziarmee, der noch zigtausenden Opfern des Nationalsozialismus das Leben kostete.

Es ist bereits das zweite Mal, das Schönbohm sich in der intellektuellen Rechtspostille  zu Wort meldet. War dies im Jahr 1999 noch ein Skandal, so wurde er diesmal sogar vom Vorsitzenden des Aktionsbündnisses gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit Gunter Fritsch (SPD), verteidigt.

Paul Spiegel, Vorsitzender des Zentralrats der Juden kritisierte Schönbohm gestern scharf: "Ich bezweifle, dass seine Aussagen in dem als rechtsextrem bekannten Blatt mit einer ernsthaften Bekämpfung des Rechtsextremismus zusammenpassen."

Die JF wird seit Jahren auch durch den brandenburgischen Verfassungsschutz beobachtet. Zu ihrer Programmatik gehört das Aufweichen der ohnehin schmalen Grenze zwischen Rechtsextremismus und Konservativismus

is/hagalil.com 20-11-02

 


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